Die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann schreibt: „Erinnerungen gehören zum Unzuverlässigsten, was ein Mensch besitzt.“ Mich interessiert diese fundamentale Unzuverlässigkeit, die unsere Leben begleiten. Können wir unserer Erinnerung trauen? Und wenn wir ihr nicht trauen können – wem dann? In einer begehbaren Audioinstallation spricht die fiktive Person Anne M. über ihre Erinnerungen. Sie ist eine unzuverlässige Erzählerin, springt zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und erlaubt sich keine Nostalgie. Mit einer Art großer Sanduhr, die die Besucher:innen eigenhändig mit Sand, Kies und Erde befüllen können, wird die Wahrnehmung von Erinnerung und Zeit unvorhersehbar verschränkt. Die akustischen Ebenen von Installation und Interview verbinden sich miteinander zu einem fragenden Spiel nach dem „Souvenir“.
An was erinnern wir uns und was ist wirklich wichtig?
Das Projekt Boxring zeigt die Notwendigkeit des Erinnerns auf und stellt Fragen an die Erinnerung. Eigens dafür wurde eine Arena aus Holzboxen gebaut, die von Künstler:innen verschiedener Sparten zum Thema Erinnerungen bespielt werden! Der BOXRING ist ein Ort der Erinnerung, an dem sich die Besucher:innen und Künstler:innen mit dem Vergangenen beschäftigen und erforschen, wie man Zukünftiges in positiver Erinnerung behalten, neu belegen, transformieren und konservieren kann. Sicher ist: Der BOXRING bleibt in Erinnerung!
Premiere: 02. Oktober 2021, Bremen
2022:
Alte Gleishallen, Güterbahnhof, Bremen
2021:
Denkort Bunker Valentin, Bremen
Ein Projekt des theaterkontor Bremen.
Fotos: Frank Scheffka
https://der-boxring.de/
http://theaterkontor-bremen.de/produktionsbuero/boxring/





